Lampenfieber oder Redeangst?

Lampenfieber und Redeangst sind zwei Begriffe, die oft miteinander verwechselt werden, aber dennoch einige Unterschiede aufweisen. In beiden Fällen ist es wichtig zu verstehen, dass es sich bei den Emotionen um vollkommen natürliche Reaktionen handelt, die mit den richtigen Lösungsansätzen und Methoden überwunden werden können.

Redeangst, auch als Logophobie bezeichnet, bezieht sich auf die Angst vor dem Sprechen in öffentlichen oder sozialen Situationen. Die Redeangst wird den sozialen Ängsten zu geordnet. Menschen mit Redeangst erleben oft unangemessen starke Angstreaktionen und Stresssymptome, wenn sie vor anderen Personen sprechen müssen. Sei es in Form von Vorstellungsgesprächen, Präsentationen, Vorträgen oder einfach nur im Austausch mit einer Gruppe von Menschen. Die Angst kann sich in körperlichen Symptomen wie Atemnot, Zittern, Schweißausbrüchen, Herzrasen oder Blackouts äußern. Die Redeangst kann das Selbstbewusstsein stark beeinträchtigen und dazu führen, dass Betroffene Situationen, die mit Redebeiträgen einhergehen, vermeiden. Redeangst kann - sofern sie unbehandelt bleibt - die Lebensqualität und die berufliche Karriere einschränken.

Im Gegensatz zur Redeangst zählt das Lampenfieber nicht notwendigerweise zu den soziale Angststörung. Lampenfieber kann sich als normale Reaktion auf eine bevorstehende Herausforderung oder Aufgabe manifestieren. Ein gewisses Maß an Lampenfieber kann sogar die Aufmerksamkeit und die Leistungsfähigkeit steigern. Es wird daher oft als eine Art "positive" Nervosität betrachtet.

Der Hauptunterschied zwischen den beiden emotionalen Reaktionen liegt in der Intensität und den Auswirkungen. Während Redeangst oft mit einem unangenehm starken Angstempfinden einhergeht und starke Einschränkungen im Beruf mit sich bringen kann, wird Lampenfieber in der Regel weniger intensiv wahrgenommen.

Redeangst und Lampenfieber weisen auf den ersten Blick viele Gemeinsamkeiten auf:

• Emotionale Reaktion: Sowohl bei Lampenfieber als auch bei Redeangst handelt es sich um emotionale Reaktionen auf ein bevorstehendes Ereignis. Die Reaktionen reichen von Nervosität, Anspannung bis hin zu einer ausgeprägten Angst vor Auftritten oder Präsentationen.

• Körperliche Symptome: Sowohl Redeangst als auch Lampenfieber können körperliche Symptome verursachen, wie Herzrasen, Schwindel, Zittern, Schweißausbrüche, Übelkeit und Magenbeschwerden.

• Mentaler Stress: Personen, die unter Lampenfieber oder Redeangst leiden, können sich oft ähnlichen mentalen Stresssituationen ausgesetzt fühlen. Dazu gehören Selbstzweifel, Versagensangst, Angst vor Kontrollverlust und die Sorge vor negativem Feedback.

Nicht immer ist es einfach, das Redeangst von Lampenfieber zu unterscheiden. Zumal der individuell wahrgenommene Leidensdruck in beiden Fällen sehr hoch sein kann. Ein ausführliches Erstgespräch kann helfen, die Ausprägungen der Sorgen und Ängste richtig einzuschätzen und die Auswahl der passenden Methoden zu treffen.  EMDR/wingwave als auch Hypnose haben sich bei Redeangst und Lampenfieber gut bewährt. Mit der richtigen Herangehensweise und professioneller Unterstützung lassen sich Lampenfieber oder Redeängste dauerhaft in den Griff bekommen.