Geschichte der Hypnose


Die Entstehungsgeschichte der Hypnose - Eine Reise durch die Jahrhunderte

Die Wurzeln der Hypnose reichen tief in die Geschichte der Menschheit zurück und sind in verschiedenen Kulturen und Gesellschaften auf der ganzen Welt zu finden. Obwohl der Begriff "Hypnose" erst im 19. Jahrhundert geprägt wurde, waren die Konzepte und Praktiken, die mit hypnotischen Zuständen in Verbindung stehen, bereits in antiken Kulturen bekannt.

 

Hypnose in den antiken Kulturen - Die Wurzeln der Hypnose

In den alten ägyptischen, griechischen und römischen Zivilisationen gab es Vorläufer der Hypnose. Die Tempel der Asklepios, des griechischen Gottes der Heilung, waren Orte, an denen Menschen in Trancezustände versetzt wurden, um Heilung und spirituelle Erkenntnisse zu erlangen. Auch die ägyptischen Priester und Schamanen praktizierten Formen der Hypnose, um in Kontakt mit göttlichen Kräften zu treten.

 

Mesmerismus im 18. Jahrhundert

Franz Anton Mesmer - Der Vorreiter der Hypnose

Im 18. Jahrhundert entwickelte der österreichische Arzt Franz Anton Mesmer (1734–1815) eine Theorie des "animalischen Magnetismus", die Vorläufer der modernen Hypnose war. Mesmer glaubte, dass es eine unsichtbare Lebenskraft gebe, die Heilung und Veränderung beeinflusse. Eine Art universelles Fluidum, das die Lebensenergie im Körper steuert. Er führte Sitzungen durch, bei denen er seine Patienten in Trancezustände versetzte, indem er Handbewegungen und Berührungen einsetzte. Diese Praxis wurde als "Mesmerismus" bekannt.

 

Hypnose im 19. Jahrhundert

James Braid - Der Begründer der modernen Hypnose

Im 19. Jahrhundert wurde die Hypnose als eigenständige medizinische Praxis weiterentwickelt. James Braid, ein schottischer Arzt (1795 - 1860), prägte den Begriff "Hypnose" und betonte die Bedeutung der mentalen Zustände in diesem Prozess. Er wandte Hypnose erfolgreich zur Schmerzlinderung und zur Verbesserung des psychischen Wohlbefindens an. Bis heute gilt James Braid als Begründer der modernen Hypnose. Ihm kommt eine entscheidende Rolle in der wissenschaftlichen Erforschung der Hypnotherapie zu.

 

James Esdaile - Der Einsatz der Hypnose in der Chirurgie

Einen wichtigen Beitrag leistete zudem James Esdaile (1808-1859). Esdaile war ein schottischer Chirurg, der erfolgreich viele Operationen unter Hypnose durchführte und zur wissenschaftlichen Anerkennung der Hypnose einen  beitrug. Auf James Esdaile geht der sogenannte „Esdaile State“ zurück (Esdaile Zustand). Der Esdaile Zustand wird auch als Hypnotisches Koma bezeichnet.

 

Die Schule von Nancy - Wegbereiter der Hypnotherapie

Professor Bernheim, Professor für innere Medizin an der Universität von Nancy, begegnete 1882 Dr. Liébeault, einem Landarzt aus Port-Saint-Vincent bei Nancy, der Hypnose in seiner Praxis anwendete. Dr. Liébeault hatte Erfolg damit, seinen Patienten in der Hypnose zu suggerieren, dass ihre Symptome verschwunden waren. Bernheim studierte Liébeaults Arbeit und führte diese als innovativen Behandlungsansatz in der medizinischen Klinik in Nancy ein. Bernheims Auffassung, das Hypnose ein Zustand erhöhter Suggestibilität sei, gilt bis heute als Basis für die sogenannte "Suggestionshypnose"

 

Jean Martin Charcot - "Es ist der Glaube der heilt"

Jean Martin Charcot (1825-1893) war ein französischer Neurologe, der an der Salpêtrière-Klinik in Paris arbeitete. Charcot vertrat die Ansicht, dass Hypnose lediglich eine künstliche Hysterie sei. Er prägte das wissenschaftliche Verständnis für die Hypnose maßgeblich mit.

Von Charcot stammt die Aussage "C'est la foi qui guérit" ("Es ist der Glaube, der heilt"). Dieser Satz unterstreicht Charcots Überzeugung, dass der Glaube und die Erwartungshaltung des Patienten eine entscheidende Rolle in der Wirksamkeit der Hypnose spielen.

 

Hypnose im 20. Jahrhundert

Siegmund Freud - Psychoanalyse und das Unbewusste

Im 20. Jahrhundert wurde die Hypnose in verschiedenen medizinischen und psychologischen Kontexten weiter erforscht. Sigmund Freud (1856-1939) - der Vater der Psychoanalyse - nutzte Hypnose als Werkzeug, um auf das Unbewusste seiner Patienten zuzugreifen. In seinen berühmten "Studien über Hysterie" beschrieb er die Vorteile der Hypnose bei der Behandlung von psychischen Störungen. Siegmund Freud entwickelte auch die Idee des "freien Assoziierens", bei dem seine Patienten in der Hypnose ihre Gedanken frei äußern konnten, ohne Zensur oder Schamgefühle. Später entwickelte sich die klinische Hypnotherapie, die heute zur Behandlung von Angststörungen, Sucht, Trauma und vielen anderen Zuständen eingesetzt wird.

 

Emil Coué - Selbstheilung durch Autosuggestion

Coué (1857-1926) gilt als Begründer der Autosuggestion. Laut Coué handelt es sich bei der Hypnose im Grunde um eine Form der Selbsthypnose. Aus dieser Erkenntnis leitete er ab, dass jeder Patient sich selbst durch Selbsthypnose und Autosuggestionen heilen kann. Sein Hauptziel bestand darin, die Eigenverantwortung und Selbstheilungskräfte der Patienten zu stärken und zu aktivieren.

Die bekannteste Autosuggestion von Émile Coué lautet: "Es geht mir jeden Tag in jeder Hinsicht immer besser und besser." (Im Original: Tous les jours à tous points de vue je vais de mieux en mieux). Diese Autosuggestion findet bis heute in der Selbsthypnose erfolgreich Anwendung.

 

Milton H. Erickson - Wegbereiter der modernen Hypnosetherapie

Dr. Milton H. Erickson (1901-1980),  Facharzt für Psychiatrie, gilt als Wegbereiter der modernen Hypnosetherapie. Er war ein Meister in der Anwendung hypnotischer Sprachmuster und Metaphern, die er geschickt für therapeutische Zwecke mittels indirekter Suggestionen einsetzte. Erickson spielte eine maßgebliche Rolle bei der Anerkennung der Hypnose als Therapiemethode.

 

Dave Elman - Hypnose leicht gemacht

Dave Elman (1900-1967) entwickelte eine effiziente Methode der Hypnose. Seine Idee war, dass jedes Problem oder Symptom eine Ursache hat, die im Unterbewusstsein gefunden und geheilt werden kann (Regressionstherapie). Elman nannte den tiefen Trancezustand (Somnambulismus)", da er in der tiefen Trance die beste Möglichkeit zur therapeutischen Arbeit sah. Seine Methode zeichnet sich durch eine schnelle Induktion aus, bei der der Patient innerhalb weniger Minuten in eine tiefe Trance versetzt wird.

 

Hypnose heute

Insgesamt zeigt die Geschichte der Hypnose, dass hypnotische Zustände und Techniken zur Veränderung des Bewusstseins in vielen verschiedenen Kulturen auf der ganzen Welt vorkommen. Die moderne Hypnotherapie nutzt diese vielfältigen Techniken, um Menschen bei einer Vielzahl von gesundheitlichen Herausforderungen zu helfen.

Mögliche Anwendungsgebiete der Hypnotherapie umfassen beispielsweise:

  • Stressabbau und Entspannung: Hypnose hilft bei der Stressbewältigung und fördert die Entspannung.
  • Angst- und Stressbewältigung: Hypnose kann zur Überwindung von Ängsten, Panikattacken und Phobien beitragen.
  • Schmerzmanagement: Hypnose kann chronische Schmerzen lindern.
  • Gewichtsmanagement und Raucherentwöhnung: Hypnose kommt bei der Gewichtsabnahme und zur Raucherentwöhnung zum Einsatz.
  • Schlafverbesserung: Hypnose kann bei Schlafproblemen helfen und die Schlafqualität verbessern
  • Leistungssteigerung: Hypnose steigert die Leistungsfähigkeit und das Selbstvertrauen. Daher  kommt die Hypnosetherapie oftmals bei Lampenfieber, Redeangst und Prüfungsangst zum Einsatz.
  • Kreativitätssteigerung und Problemlösung: Hypnose fördert kreatives Denken und erleichtert eine Lösungsfindung

Die Möglichkeiten der Hypnosetherapie sind sehr zahlreich. Gerne können Sie mich für ein telefonisches Erstgespräch kontaktieren. Gemeinsam finden wie heraus, ob die Hypnosetherapie für Sie das Richtige ist.

 


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